Freiwillige Feuerwehr Fredersdorf-Vogelsdorf

Wenn die Retter plötzlich gerettet werden müssen

Wenn die Retter plötzlich gerettet werden müssen

Bei jeder Alarmierung schnellt den Kameraden das Adrenalin durch den Körper, schon vor dem Verlassen des aktuellen Aufenthaltsbereichs schießen jedem Einzelnen viele verschiedene Fragen durch den Kopf:
Wozu werden wir jetzt gerufen? Was ziehe ich überhaupt an? Ist mein Privat PKW zugefroren / eingeparkt? Wo ist eigentlich mein Autoschlüssel? Wie komme ich am schnellsten und sichersten zum Gerätehaus? Wie fahren wir vom Gerätehaus zur Einsatzstelle? Sind wir ausreichend Personal? Wird es Verletzte oder gar Tote geben? Muss ich heute zur Rettung von Personen mein Leben in die Waagschale werfen? Können wir die Aufgabe heute erfolgreich meistern? Welche Ausrüstung werde ich brauchen?

Die schlimmste und bohrendste Frage ist allerdings folgende: Kenne ich eine der betroffenen Personen?

Leider lies unser Alarmstichwort vom Montag, den 14.10.2019 nur einen Schluss zu… Ja. Der Melder alarmierte unsere Kameradinnen und Kameraden zum „Verkehrsunfall mit Personenschaden – RTW gegen PKW, RTW liegt auf Seite“. RTW bedeutet Rettungswagen und bei Rettungswagen war uns sofort klar: mit den Kollegen haben wir bestimmt schon mal zusammengearbeitet. Noch schlimmer wird diese Vermutung mit der Erkenntnis, dass vier Kameraden unserer Feuerwehr im Rettungsdienst des Landkreises Märkisch-Oderland angestellt sind.

Vor Ort eingetroffen bot sich uns, wie so oft, ein vollkommen unübersichtliches Bild. Ein PKW war auf einer Kreuzung der Bundesstraße 1 mit einem Rettungswagen kollidiert. Der Rettungswagen lag ca. 40 Meter hinter der Kreuzung auf der Seite, der PKW stand zerstört auf der Kreuzung.

Schnell konnten wir ausmachen, dass der Fahrer des Rettungswagens noch in seinem Fahrzeug eingeklemmt war. Hier begannen wir sofort das oft Trainierte anzuwenden, wir bereiteten die technische Rettung des Fahrers vor, welcher nach kurzer Absprache mit dem Notarzt, auch befreit werden konnte.

In beispielhafter Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst gelang es uns, den Kollegen sicher zu retten und die weiteren drei Verletzten zu versorgen, welche dann in ein Krankenhaus gebracht wurden. Ein glücklicher Umstand, in Form eines im Stau stehenden Autokrans, führte dazu, dass trotz aufwendiger technischer Rettung und schwieriger Bergung, die Bundesstraße 1 bereits nach drei Stunden wieder frei befahrbar gewesen ist.

Mit Stolz blicken wir auf einen gut gelaufenen Einsatz zurück. Stolz vor allem, weil sich unsere Bemühungen im Training und der Ausbildung ausgezahlt haben. Und weil wir wieder einmal erfahren durften, wie wertvoll kollegiale und gemeinsame Abarbeitung einer Einsatzlage für alle Beteiligten ist. An dieser Stelle wünschen wir allen Betroffenen gute Genesung.

Möchten Sie auch gerne ein Zahn unseres wertvollen Zahnrades Feuerwehr sein? Dann laden wir Sie herzlich ein, mit uns Kontakt aufzunehmen!

Einen großen Dank an die Presse vor Ort für die gute und verständnisvolle Zusammenarbeit. Besonders an Brandenburg Reporter für die Bereitstellung des Bildmaterials.

Berichte erschienen, unter anderem, beim RBB, der Märkischen Oderzeitung und der B.Z.:

(TR)

Veröffentlicht am 23. November 2019