Wer kennt sie nicht die Geschichte des „Doppelten Lottchens“ von Erich Kästner, in dem die Zwillingsmädchen Luise und Lotte die Hauptprotagonisten sind.
Nun auch wir haben in unserer Feuerwehr dieses Zwillingsglück. Und auch die Namen passen fast, denn unsere beiden Mädels heißen Luise und Lydia. Obwohl man ja eigentlich nicht mehr von Mädchen reden kann. Vor kurzem haben sie eine, für die Feuerwehr magische Grenze überschritten, beide wurden 16 Jahre alt und wir konnten sie somit in der Einsatzabteilung begrüßen.
Ihre Feuerwehrkarriere starteten sie 2014 in der Jugendfeuerwehr Vogelsdorf. Wenn man sie heute fragt, warum sie im zarten Alter von 9 Jahren in die Feuerwehr eintraten, kommt von beiden die synchrone Antwort „Feuerwehr hat mich von klein auf begleitet, da viele Familienmitglieder in der Feuerwehr aktiv sind und waren.“ Und tatsächlich stammen die beiden jungen Frauen aus einer wahren Feuerwehrdynastie, in der bereits der Uropa Mitglied der Feuerwehr Vogelsdorf war und sich diese Ahnenreihe fortsetzt über den Großonkel, Onkel, Tante, den eigenen Vater und als kleinster Spross der Dynastie der jüngere Bruder.
Aber nicht nur die familiären Bande geben sie als Grund an in der Feuerwehr zu sein. Beide sind sich einig, dass sie es als etwas sehr Besonderes empfinden anderen Menschen in Not helfen zu können. Außerdem fügt Lydia hinzu, „mit den anderen im Team zusammenzuarbeiten, sich auszutauschen und natürlich auch viel zu lachen, macht besonderen Spaß.“
Ihre erste Bewährungsprobe erhielten sie kure Zeit später. Die Feuerwehr wurde zu einem Verkehrsunfall auf die Frankfurter Chaussee alarmiert. Die Geschwister rückten zu ihrem ersten richtigen Einsatz aus. Beide waren, wie sie sagten „schon etwas aufgeregt“. Nach Abarbeitung des Unfalles, es musste die Einsatzstelle gesichert und auslaufende Betriebsstoffe aufgenommen werden, wurden die Kameradinnen und Kameraden kurz vor dem Abrücken von der Einsatzstelle zu einem weiteren Unfall alarmiert, der sich im Rückstau ereignet hatte. Hier war allerdings für die Einsatzkräfte kein weiterer Handlungsbedarf.
Und so schließt sich der Kreis, der erste Einsatz der Zwillinge Lydia und Luise Koltermann mit einem gleich doppelten Einsatz, den sicherlich nicht nur die beiden jungen Frauen auf Grund der besonderen Bedeutung in Erinnerung behalten werden.