Um 3.13 Uhr weckten uns am Sonntag den 5. Februar unsere Funkmeldeempfänger und die Sirenen unsanft aus dem Schlaf. Das Einsatzstichwort "B:Gebäude-Groß" erscheint nicht sehr oft auf dem Meldeempfänger. Wenn es dann aber passiert, fahren wir unter besonderer Anspannung zum Feuerwehrgerätehaus. So auch dieses Mal. Die weitere Meldung lautete "Wohnungsbrand wahrscheinlich".
Den ersteintreffenden Einsatzkräften in einer Anliegerstraße im Ortsteil Fredersdorf-Süd, war schnell klar, dass es sich tatsächlich um einen Brand in einem Einfamilienhaus handelte. Der Dachstuhl stand bereits in Flammen. Das Hauptaugenmerk richtete sich zu allererst auf die nähere Erkundung des Einsatzortes und die Menschenrettung. Zum Glück hatten sich die Bewohner bereits selbst in einem Nebengebäude in Sicherheit gebracht. Sie wurden von uns, unter Zuhilfenahme von Fluchthauben, sicher aus dem Gefahrenbereich geführt und dem Rettungsdienst zur weiteren Betreuung übergeben.
Zeitgleich wurde mit den Löscharbeiten begonnen. Das Feuer war aller Wahrscheinlichkeit nach im Erdgeschoss des Hauses ausgebrochen und hat sich schnell über eine Treppe ins Obergeschoss ausgebreitet. Die Brandbekämpfung im Bereich des Dachstuhls stellte sich aufgrund der Bauweise als besonders schwierig dar. Die Konstruktion bestand aus einem Schindelpappdach mit darüber liegender Blecheindeckung. Um an den Brandherd eines Dachstuhls zu gelangen, wird im Allgemeinen die Dacheindeckung entfernt, was durch die beschriebene Konstruktion erschwert wurde. Auch ein Löschangriff über die Drehleiter war aufgrund der Lage des Hauses nicht möglich.
Gemeinsam mit zusätzlich alarmierten Einsatzkräften aus den Nachbargemeinden Neuenhagen und Altlandsberg konnte das Dach nach und nach geöffnet und schlussendlich die letzten Brandnester gelöscht werden. Wir möchten uns auf diesem Wege bei der Fleischerei Ottlik, dem Hotel Flora, der Firma Elektro Boss und der Gemeindeverwaltung für die schnelle und kompetente Unterstützung bedanken.
Über die Folgen des Einsatzes berichtete auch der "Berliner Kurier": Feuertragödie - Ein Dorf rückt zusammen